Ich habe Henriette als Beitrag bei der Winterwerkschau präsentiert. Die Präsentationsform bereitete mir erst etwas Kopfzerbrechen, wie soll ich ein abstraktes Konzept wie dieses kurz und verständlich und trotzdem interessant und interaktiv präsentieren?
Am Ende entschied ich mich für ein kurzes "Werbevideo". Da das Gehäuse bewusst wegen seiner Assoziation mit der weiblich konntierten Assistent:innenarbeit der 1970er Jahre gewählt wurde, wurde auch dieses in einem passenden Kontext präsentiert: Auf einem Schwarz/Weiß-Röhrenfernseher aus der selben Zeit und entsprechendem Mobiliar. Auch die Ästhetik des Videos selbst ist (hoffentlich) stimmig gewählt.
Durch Drücken des ◎-Tasters wird über Relais der Fernseher eingeschaltet und das Video abgespielt. Das Video ist dabei als Dialog gestaltet - ich spreche aus dem Fernseher, Henriette spricht selbst (über den verbauten Lautsprecher). Dies wurde durch auftrennen des Audiosignals erreicht, der linke Kanal wird für den Fernseher genutzt, der rechte für Henriette. Ich habe zwei Mono-Audiospuren angefertigt und diese dann via ffmpeg modifiziert und dem Video als Stereospur hinzugefügt. Meine Sprachanteile sind komplett auf dem linken Kanal, die von Henriette auf dem rechten - besonders wirkungsvoll wird dieser Effekt, wenn wir uns mitten im Video gegenseitig ins Wort fallen. Am Ende des Videos wird der Fernseher abgeschaltet.
Das Rauschen des Fernsehers beim Einschalten ist bewusst als analoger "Glitch" gewählt - es wäre auch möglich gewesen es zu unterdrücken, indem der RF-Modulator (wandelt das Videosignal von Henriette in analoges Antennensiganl um) seperat von Fernseher mit Strom versorgt wird. Allerdings gefiel mir diese Imperfektion in einer sonst fast zu sauberen Präsentation - als komplett selbst gecodetes Projekt hat auch Henriette viele Imperfektionen und Macken, auch diese sollen Teil der Präsentation sein.
Der Code für die Präsentation befindet sich in einem eigenen Repository.
Ebenfalls Teil der Präsentation ist ein mit LaTeX und minted generierter Ausdruck des Quellcodes. Das Deckblatt ist eine Anpassung der stenorette-Werbebroschüre. Die Gestaltung orientiert sich dabei an Quellcode-Beilagen in alten Computer-Zeitschriften.
Danke an Mattis für die Bilder.